Puresound P10

Ein Moving-Magnet Röhrenvorverstärker mit einer ECC88 und einer ECC83 Doppeltridode, designed von Guy Sergeant, den es schon seit ca. 18Jahren gibt.

Die Schaltung ist eine recht einfache Anodenfolgerkonfiguration. Dabei wird die RIAA-Entzerrung rein passiv hergestellt. Eine negative Rückkopplung gibt es auch nicht. Negative Zeit- bzw. Phasenverschiebungen einer aktiven Entzerrungsstufe sollen so verhindert werden.

Hauptaugenmerk wurde auf die Bauteileselektion und die Stromversorgung gelegt.

Guy Sergeant schreibt dazu:

The P10 features a particularly elaborate HT power supply.  After the initial rectification and smoothing, the supply is split and two separate, heavily decoupled high voltage rails are established. These feed each half of the output valve while further decoupling of each rail allows the cleanest and most independent voltage rails possible to feed each half of the input valve.  The absolute stability of this supply regardless of the demands made by the audio signal on the circuit, lends the P10 a stability and poise which allows effortless reproduction of the most demanding source material. 

The valve filaments are also fed by a DC supply thereby ensuring constant operating conditions for the amplifier.  

The circuit makes use of close tolerance metal film resistors, polypropylene signal coupling capacitors and selected valves.

Das Gerät wiegt ca. 6kg und 215x360x90mm groß und verstärkt mit 40dB

Bislang hat jeder Röhrenphonovorverstärker bei mir leicht bis stark gebrummt. Dieser nicht! Selbst bei geöffnetem Gerät streut nichts von den benachbarten Geräten ein. Der Störabstand wird mit 70-80dB(A) angegeben.

Original ist eine russische Röhre und eine, wie ich meine, chinesische verbaut. Auf einer stand selektiert, was auch stimmt. Leider war die Röhre aber auch verbraucht und das Gerät war neu. Nicht schön…. 57% vom Neu- bzw. Sollwert!

Ich setzte dann eine Valvo E88CC und eine Telefunken Smooth Plate ECC83 ein.

Diese schwarze Kiste macht einfach nur wunderbar Musik. Eine tolle Räumlichkeit, Auflösung und einem Schuss analoger Wärme. Eine Telefunken und Siemens Halske E88CC testete ich noch, wobei die Siemens einen atemberaubenden Mittenbereich zaubert. Sie ziehen diesen aber auch in den Vordergrund. Die Telefunken liegt klanglich zwischen Valvo und Siemens, wobei ich mich dann für die Erstere entschied. Die Valvo klingt unheimlich sauber und klar. Demnächst bekomme ich noch eine Mullard und Valvo ECC83 zum testen.

Der Sonic Frontiers SFL-2 Röhrenvorverstärker

Das Gerät besitzt ein getrenntes Netzteil und wurde 1993 auf den Markt gebracht und kostete 3800 Dollar. Stereophile betitelte ihn als „Class A recommended Component“.

Hier ein paar Daten:

  • 25Kg weight
  • 8x ECC88 Tubes
  • Frequency Response 2Hz-100kHz +-0,5dB
  • Noise -85dB
  • max. Output Voltage 30V RMS unbalanced / 60V balanced
  • 23 Step Balanced Volume Attenuator (every step with precision metal film resistor)
Hier mit modifizierter „Abdeckhaube“
Lautstärkeregler mit Festwiderständen

Hier noch einige Messungen, nachdem ich die original verbauten Röhren ersetzt habe. Es waren noch die originalen Sovtek verbaut. Erkennbar an den Sockelmarkierungen von Sonic Frontiers.

Für Gain Stage und Input Buffer wurden 4 Stck. Telefunken E88CC verbaut und für die Cathode Follower 4x Valvo E88CC.

Es folgen Messungen des Vorverstärkers mit dem Audiotester:

Messung FG Audiointerface per Loopkabel
Hier die FG Messung SFL-2 mit eingespeistem 1kHz Sinuston, Volume auf 12Uhr und 1V am Ausgang.
Die Klirrmessung, incl. Noise (80db/0,1% THD+N)

Ls3/5a, mein erster Röhrenamp und der Graham Slee Reflex M

Durch einen befreundeten Tonmeister angefixt, ergab es sich, dass ich an ein günstiges Paar Falcon Ls3/5a Nachbauten gekommen bin. Viele Infos über diese sehr bekannten Lautsprecher findet man hier: Link1 Link2

Er wurde in der Forschungsabteilung der BBC um 1970 entwickelt und ab ca. 1974 von Rogers für die BBC gebaut. Bis heute haben unterschiedliche Firmen diesen Lautsprecher unter Lizenz vermarktet (Stirling, Graham, Falcon, Harbeth…).

Diese kleinen Monitore bestechen duch eine einzigartige Räumlichkeit, die schwer zu beschreiben ist. Anfangs liefen sie bei mir an einem Transistorverstärker, ihre wahre Qualität spielen diese aber erst an einem Röhrenverstärker aus und so kam es dann auch:

Nun spielten dies LS auf einem ganz anderen Niveau, allerdings stellte sich auch eine gewisse Schärfe des von Falcon gebauten Hochtöner´s heraus. Eine qualifizierte Quelle bestätigte mir diesen Umstand und Falcon selbst spricht hier angeblich von mehreren hundert Einspielstunden, was ich selbst nicht gewillt war auszutesten und so kam eine Harbeth Ls3, wobei die Falcon verkauft wurde.

Der A77MK2 non HS ist übrigens eine A77MK4 HS gefolgt. Hauptgrund war, dass diese Maschine auch CCIR aufnimmt, da ich keine NAB-Bänder habe.
Als Phonopre für das AT 180-ML spielt nun ein Graham Slee Reflex – M, für das mir gerade ein Bekannter ein spezielles Netzteil baut, wo ich auch gleich den DAC mit 5V versorgen kann.
Der Spannungsregler wurde durch einen hochwertigeren ersetzt. 10 uV Rauschspannung gegen 110 uV
1,3 mOhm Ausgangsimpedanz gegen 22 mOhm – 4 dB bessere Ripple-Unterdrückung
Linearnetzteil von Matej Kelc, wobei die Spannung für den Graham Slee um 1V auf 25V erhöht wurde. Dieses Netzteil hat einen Restwelligkeit von 0,9mV.

Röhrenmessung mit dem uTracer

Da ich mich seit Kurzem auch mit Röhren beschäftige, suchte ich nach einer Möglichkeit gekaufte Röhren zu testen und auch die verwendeten zu „matchen“. Ein netter Kollege baute mir den Platinenbausatz, welchen es hier zu kaufen gibt, zusammen. Für meine Zwecke reichten zwei Fassungen, da ich nur EL34 und ECC88/83/81 messen möchte.

Hier sieht man die Messung einer Valvo 6201 / ECC81, welche eine sehr identische Doppeltriode hat.
Angeblich eine der besten ECC81, die Valvo 6201 Blue

Grundig SXV6000

Diesen wunderschönen Class-A Vorverstärker habe ich als Jungspund bei meinem Cousin in den 80er Jahren immer bewundert und nun ist mir doch einer für kleines Geld zugeflogen.

Er kostete damals 750DM und bringt 6kg auf die Waage. Der Signalrauschabstand für Line-Geräte liegt um die 100dB. Die Ausstattung ist äußerst umfangreich.

Da der Netztrafo auf 220V ausgelegt ist und der Verstärker in Class-A schon damals recht warm wurde, läuft er bei mir am Regeltrafo mit ca. 216V. Unser Stromnetz liefert ja ca. 230V, was zu einer doch recht hohen Temperaturentwicklung führt. Zudem habe ich die Kühlung der Transistoren etwas verbessert (siehe Bilder weiter unten).

Das Innenleben mit den 2 schwarzen Kühlplatten (rechts neben dem Trafo) und den 4 darauf montierten Transistoren.
Hier die 5 verbauten Transistoren, wobei eine Kühlplatte schon entfernt wurde.
Der BD899A Transistor wurde mit 2 Kühlkörpern besser gekühlt, wobei darauf zu achten ist, dass dieser weiterhin durch die Glimmerscheibe zur Masse isoliert ist (andernfalls wird der Sicherungswiderstand auf 3Uhr vom linken Pfeil zerstört – was natürlich passierte….)
Netzteilelko´s wurden erneuert
Hier der Phonoteil, wo leider das Bild nach der Bauteilerneuerung verschwunden ist.
Der Marantz-Receiver klang immer recht müde, besitzt aber zum Glück eine Auftrennbare Vor- Endstufe. In den Main-In eingeschliffen bringt der Grundig diesen klanglich deutlich nach vorne.

Vintage-Anlage

Schon immer faszinieren mich Geräte aus den 70er Jahren. Die Wertigkeit und Optik sind doch unübertroffen. Durch einen glücklichen Zufall bin ich zu fast jungfräulichen LS3/5a von Falcon gekommen. Ein Bekannter brachte sie testweise vorbei und es war Liebe auf den ersten „Blick“. Ein befreundeter Tonmeister hat einen sehr informativen Beitrag über diesen wunderbaren Lautsprecher geschrieben: https://medialux.blog/2019/07/14/the-ls3-5a-a-midrange-to-die-for-part-i/

Diese kleinen Wunderkästchen zaubern eine Räumlichkeit, wie es kaum schöner geht. Mit den 15Ohm hat der Yamaha-Oldtimer bis zu gehobener Zimmerlautstärke keine Probleme. Ganz wichtig sind die Stand´s für die LS3/5a. Ich habe die LS testweise etwas höher gestellt und schon war der Grundton weg.

Am Micro Seiki BL91 spielt ein Audio Technica 180 OCC ML an einem Micro MA505 Arm.

Nun steht hier eine HS A77.

Marantz 2240

Dieses Schmuckstück eines Receiver´s wurde von 1974-1977 in Japan gebaut. Er wiegt 14kg und kostete damals 1500DM. An 8Ohm liefert er 2x 40Watt.

Das Gerät spielt mit A.R.E.S alpha Effect Lautsprechern, die für 5€/Stck. erworben wurden, wunderschön auf. Wie ich herausfand, stammt A.R.E.S von Arcus und wurde später zu ADAM-Audio.

Es wurden nur die Elkos auf der Netzplatine erneuert.
Unterseite, wobei das Gerät noch auf 220V eingestellt ist.
Hier auf 240V, um die Bauteile zu entlasten. Ein Dank an Good-Old-HiFi – Herr Kahn!

Nostalgie

Ja, ich liebe alte Sachen. Ich finde sie sehr oft schöner und auch wertiger hergestellt.  Der Yamaha CA-1010 spielt bei mir im Büro an kleinen Mission Lautsprechern wunderschön auf.

Auch hier habe ich ein Video erstellt:

Im Video ist der Micro Seiki BL91 zu sehen. Micro Seiki aus Japan kam eigentlich aus der Maschinenbaubranche, wurde aber zum weltweit größten Plattenspielerhersteller.

Antiskating wird beim MA505 über einen Wolframfaden eingestellt.

Hier noch im Kaufzustand mit Ultracraft Tonarm:

Hier mit dem Marantz 2240.