Air Tight / Acoustic Masterpiece T-01

Eher durch Zufall bin ich an dieses seltene Modell gekommen. Dass davon in Deutschland nur 2 Stück ausgeliefert wurden, erfuhr ich erst später vom deutschen Vertrieb Axxis. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Kein Bohrturm, einfach schlicht und filigran…

Insgesamt sind es 22 Kilogramm, wobei der Teller von einem recht schwachen, aber unfassbar leisen Synchronmotor, per 1mm Silikonriemen angetrieben wird.

Drehzahlregelung über die 2 Potis

Die höhenverstellbaren Standfüße haben integrierte, sich abstoßende Magnete, um eine Abkopplung von der Standfläche zu garantieren.

Durch einen Druck lässt sich die aktuelle Geschwindigkeit über ein LCD-Display ablesen. Hierfür ist unter dem Teller eine Lichtschranke eingebaut.

Das Magnetlager besteht aus einer Bronzebuchse und einer Keramikachse. Über eine Stahlkugel kann diese Keramikachse feinfühlig angekoppelt werden. Auf dem ersten Bild ist die Rändelschaube zu sehen, mit der diese Kugel in der Höhe verändert wird (Laufwerksunterseite). In meinem Fall habe ich den Teller nur ca. 0,2-0,3mm über diese angehoben. Durch das Magnetlager wird hier nur ein minimaler Kraftschluss gebildet. Der Teller kann ganz leicht zwischen 2 Fingern am Mitteldorn angehoben werden.

Die Tonarmbefestigung ist etwas tricky, um es vorsichtig auszudrücken. Ein Praktiker hat sich die Befestigung von UNTEN nicht ausgedacht. Zur Bestimmung des Montageabstands habe ich mir eine kleine Hilfe aus Acryl gefertigt.

Was sofort klanglich auffiel, war das sehr ruhige und hochauflösende Klangbild. Der Schröder Magnet/Faden Tonarm hat daran natürlich auch seinen Anteil. Feinste Nuancen wie das Ende von Hallfahnen waren ungewöhnlich lange zu hören. Andere Konzepte, wie Direktantrieber haben einen anderen Ansatz. Hier scheint der Entwickler durch den relativ drehmomentschwachen, aber äußerst ruhigen Motor, die dünne Silikonschnur und das Magnetlager auf eine möglichst große Entkopplung vom Antrieb zum Laufwerk gesetzt zu haben. Für mich ist das Konzept mehr als erfolgreich umgesetzt worden.

Puresound P10

Ein Moving-Magnet Röhrenvorverstärker mit einer ECC88 und einer ECC83 Doppeltridode, designed von Guy Sergeant, den es schon seit ca. 18Jahren gibt.

Die Schaltung ist eine recht einfache Anodenfolgerkonfiguration. Dabei wird die RIAA-Entzerrung rein passiv hergestellt. Eine negative Rückkopplung gibt es auch nicht. Negative Zeit- bzw. Phasenverschiebungen einer aktiven Entzerrungsstufe sollen so verhindert werden.

Hauptaugenmerk wurde auf die Bauteileselektion und die Stromversorgung gelegt.

Guy Sergeant schreibt dazu:

The P10 features a particularly elaborate HT power supply.  After the initial rectification and smoothing, the supply is split and two separate, heavily decoupled high voltage rails are established. These feed each half of the output valve while further decoupling of each rail allows the cleanest and most independent voltage rails possible to feed each half of the input valve.  The absolute stability of this supply regardless of the demands made by the audio signal on the circuit, lends the P10 a stability and poise which allows effortless reproduction of the most demanding source material. 

The valve filaments are also fed by a DC supply thereby ensuring constant operating conditions for the amplifier.  

The circuit makes use of close tolerance metal film resistors, polypropylene signal coupling capacitors and selected valves.

Das Gerät wiegt ca. 6kg und 215x360x90mm groß und verstärkt mit 40dB

Bislang hat jeder Röhrenphonovorverstärker bei mir leicht bis stark gebrummt. Dieser nicht! Selbst bei geöffnetem Gerät streut nichts von den benachbarten Geräten ein. Der Störabstand wird mit 70-80dB(A) angegeben.

Original ist eine russische Röhre und eine, wie ich meine, chinesische verbaut. Auf einer stand selektiert, was auch stimmt. Leider war die Röhre aber auch verbraucht und das Gerät war neu. Nicht schön…. 57% vom Neu- bzw. Sollwert!

Ich setzte dann eine Valvo E88CC und eine Telefunken Smooth Plate ECC83 ein.

Diese schwarze Kiste macht einfach nur wunderbar Musik. Eine tolle Räumlichkeit, Auflösung und einem Schuss analoger Wärme. Eine Telefunken und Siemens Halske E88CC testete ich noch, wobei die Siemens einen atemberaubenden Mittenbereich zaubert. Sie ziehen diesen aber auch in den Vordergrund. Die Telefunken liegt klanglich zwischen Valvo und Siemens, wobei ich mich dann für die Erstere entschied. Die Valvo klingt unheimlich sauber und klar. Demnächst bekomme ich noch eine Mullard und Valvo ECC83 zum testen.

Schröder No.2 FW Tonarm und die Justage

Da ich von dem Artemis/CB Tonarm sehr begeistert bin, habe ich mich auf die Suche nach einen Faden / Magnetlager Schröder gemacht. Es ist wirklich nicht einfach hier am Gebrauchtmarkt einen zu finden, aber nach einiger Suche hat es dann doch geklappt.

Hinten links der No.2 FW und rechts der CB/Artemis

Hier möchte ich nochmals ausdrücklich Ekki für die vielen Tips danken. https://medialux.blog/
Ohne seine Hilfe, hätte die Einstellung des Armes sicherlich um einiges länger gedauert.

Magnetspalt auf ca. 0,3mm einstellen – VTF auf ca. 1Gramm
Armrohr parallel zur Platte
Überhang einstellen
Winkel-Ausrichtung nach Linie auf der Schablone
Ohne Auflagematte entspricht die Messebene die einer 180Gramm Platte. Dies ist beim Magnetlager wichtig.
Azimutheinstellung durch Drehung des Gegengewichts. Das Gegengewicht besitzt ein leicht exzentrisches Mittelloch, sodass sich der Azimuth beim Verdrehen feinfühlig einstellen lässt und der Massenversatz möglichst gering ausfällt. (ich zitiere hier Frank :-))
Ich habe mir den VTA-Block zur Hilfe genommen, um die Drehung zu verändern, bis die Kanaltrennung und Phase bestmöglich waren.
Wichtiger als die Kanaltrennung war mir die Phasengleichheit, sprich die unterste Einstellung.

Von Frank Schröder wurde noch angemerkt: Beim Magnetlager der SQ Arme ist es übrigens nahezu egal, ob die Auflagekraft auf Platten-Niveau gemessen wird oder davon um bis zu +/- 2,5mm abweicht. Dies TROTZ eines gegenüber dem Drehpunkt deutlich unterhalb liegenden Schwerpunktes des GG.

Der Sonic Frontiers SFL-2 Röhrenvorverstärker

Das Gerät besitzt ein getrenntes Netzteil und wurde 1993 auf den Markt gebracht und kostete 3800 Dollar. Stereophile betitelte ihn als „Class A recommended Component“.

Hier ein paar Daten:

  • 25Kg weight
  • 8x ECC88 Tubes
  • Frequency Response 2Hz-100kHz +-0,5dB
  • Noise -85dB
  • max. Output Voltage 30V RMS unbalanced / 60V balanced
  • 23 Step Balanced Volume Attenuator (every step with precision metal film resistor)
Hier mit modifizierter „Abdeckhaube“
Lautstärkeregler mit Festwiderständen

Hier noch einige Messungen, nachdem ich die original verbauten Röhren ersetzt habe. Es waren noch die originalen Sovtek verbaut. Erkennbar an den Sockelmarkierungen von Sonic Frontiers.

Für Gain Stage und Input Buffer wurden 4 Stck. Telefunken E88CC verbaut und für die Cathode Follower 4x Valvo E88CC.

Es folgen Messungen des Vorverstärkers mit dem Audiotester:

Messung FG Audiointerface per Loopkabel
Hier die FG Messung SFL-2 mit eingespeistem 1kHz Sinuston, Volume auf 12Uhr und 1V am Ausgang.
Die Klirrmessung, incl. Noise (80db/0,1% THD+N)

Ls3/5a, mein erster Röhrenamp und der Graham Slee Reflex M

Durch einen befreundeten Tonmeister angefixt, ergab es sich, dass ich an ein günstiges Paar Falcon Ls3/5a Nachbauten gekommen bin. Viele Infos über diese sehr bekannten Lautsprecher findet man hier: Link1 Link2

Er wurde in der Forschungsabteilung der BBC um 1970 entwickelt und ab ca. 1974 von Rogers für die BBC gebaut. Bis heute haben unterschiedliche Firmen diesen Lautsprecher unter Lizenz vermarktet (Stirling, Graham, Falcon, Harbeth…).

Diese kleinen Monitore bestechen duch eine einzigartige Räumlichkeit, die schwer zu beschreiben ist. Anfangs liefen sie bei mir an einem Transistorverstärker, ihre wahre Qualität spielen diese aber erst an einem Röhrenverstärker aus und so kam es dann auch:

Nun spielten dies LS auf einem ganz anderen Niveau, allerdings stellte sich auch eine gewisse Schärfe des von Falcon gebauten Hochtöner´s heraus. Eine qualifizierte Quelle bestätigte mir diesen Umstand und Falcon selbst spricht hier angeblich von mehreren hundert Einspielstunden, was ich selbst nicht gewillt war auszutesten und so kam eine Harbeth Ls3, wobei die Falcon verkauft wurde.

Der A77MK2 non HS ist übrigens eine A77MK4 HS gefolgt. Hauptgrund war, dass diese Maschine auch CCIR aufnimmt, da ich keine NAB-Bänder habe.
Als Phonopre für das AT 180-ML spielt nun ein Graham Slee Reflex – M, für das mir gerade ein Bekannter ein spezielles Netzteil baut, wo ich auch gleich den DAC mit 5V versorgen kann.
Der Spannungsregler wurde durch einen hochwertigeren ersetzt. 10 uV Rauschspannung gegen 110 uV
1,3 mOhm Ausgangsimpedanz gegen 22 mOhm – 4 dB bessere Ripple-Unterdrückung
Linearnetzteil von Matej Kelc, wobei die Spannung für den Graham Slee um 1V auf 25V erhöht wurde. Dieses Netzteil hat einen Restwelligkeit von 0,9mV.

Röhrenmessung mit dem uTracer

Da ich mich seit Kurzem auch mit Röhren beschäftige, suchte ich nach einer Möglichkeit gekaufte Röhren zu testen und auch die verwendeten zu „matchen“. Ein netter Kollege baute mir den Platinenbausatz, welchen es hier zu kaufen gibt, zusammen. Für meine Zwecke reichten zwei Fassungen, da ich nur EL34 und ECC88/83/81 messen möchte.

Hier sieht man die Messung einer Valvo 6201 / ECC81, welche eine sehr identische Doppeltriode hat.
Angeblich eine der besten ECC81, die Valvo 6201 Blue

Grundig SXV6000

Diesen wunderschönen Class-A Vorverstärker habe ich als Jungspund bei meinem Cousin in den 80er Jahren immer bewundert und nun ist mir doch einer für kleines Geld zugeflogen.

Er kostete damals 750DM und bringt 6kg auf die Waage. Der Signalrauschabstand für Line-Geräte liegt um die 100dB. Die Ausstattung ist äußerst umfangreich.

Da der Netztrafo auf 220V ausgelegt ist und der Verstärker in Class-A schon damals recht warm wurde, läuft er bei mir am Regeltrafo mit ca. 216V. Unser Stromnetz liefert ja ca. 230V, was zu einer doch recht hohen Temperaturentwicklung führt. Zudem habe ich die Kühlung der Transistoren etwas verbessert (siehe Bilder weiter unten).

Das Innenleben mit den 2 schwarzen Kühlplatten (rechts neben dem Trafo) und den 4 darauf montierten Transistoren.
Hier die 5 verbauten Transistoren, wobei eine Kühlplatte schon entfernt wurde.
Der BD899A Transistor wurde mit 2 Kühlkörpern besser gekühlt, wobei darauf zu achten ist, dass dieser weiterhin durch die Glimmerscheibe zur Masse isoliert ist (andernfalls wird der Sicherungswiderstand auf 3Uhr vom linken Pfeil zerstört – was natürlich passierte….)
Netzteilelko´s wurden erneuert
Hier der Phonoteil, wo leider das Bild nach der Bauteilerneuerung verschwunden ist.
Der Marantz-Receiver klang immer recht müde, besitzt aber zum Glück eine Auftrennbare Vor- Endstufe. In den Main-In eingeschliffen bringt der Grundig diesen klanglich deutlich nach vorne.

Offenwickel selfmade…..

Da die Preise immer mehr anziehen und die Teile auch sehr oft verbogen, bzw. nicht zentrisch laufen, so habe ich mir diese heute selbst gefertigt.

Ich hatte mir vor längerer Zeit ja schon diese kleinen schwarzen Adapter gefertigt, allerdings hat die 807 so ein Drehmoment, dass ich die Auflagefläche auf dem Bandteller nun weiter nach aussen gelegt habe. Nun liegt der AEG-Wickelkern am Durchmesser auf. Hier die Lowbudget Version.

Studer 807 MKII

Da hier in Deutschland der Markt nahezu abgegrast ist, was hochwertige Tonbandmaschinen angeht, werden sogar Geräte aus dem Irak zu uns importiert. So machte ich mich auf den Weg nach Büttelborn und es war geschehen. Der Sammler sucht am Anfang noch nach einer Begründung, aber letzten Endes ist es eben so, wie es schon Reinhold Messner sagte. Der Berg ist dazu da, um hinaufzusteigen.

Da steht sie nun, nackt wie Willi sie schuf.

Da die Maschine neu um die 10.000 DM kostete, wurden sie hauptsächlich vom Rundfunk und Fernsehen gekauft, was eine starke Beanspruchung mit sich brachte. Man kann gut erkennen, wie die vormals sandgestrahlte Capstanwelle eine polierte Oberfläche besitzt. Dies wirkt sich negativ auf dien Gleichlauf aus (Info von Volker / The Tape-Brain)

Und hier nach dem Strahlen:

Es folgen noch einige Bilder von der Instandzetzung, die wie schon erwähnt nicht durch mich, sondern durch Volker (der Name wurde von der Redaktion geändert) erfolgt.

Der Capstanmotor bei der 807 ist nicht sinter- sondern kugelgelagert. Bei meiner B67, A77 und A80 läuft der Capstan immer und durch den schweren Rotor hat der Motor auch ein hohes Drehmoment/Trägheit. Bei der 807 dagegen wird die Andruckrolle bei stehenden Capstan angelegt und erst dann fährt dieser zusammen mit den Wickelmotoren an, was widerum das Bandmaterial schont. Dies geschieht enorm dynamisch innerhalb von 250ms bei 38cm/s.

Die Lager rasselten, hatten ihren Zenit überschritten und wurdendurch japanische Qualitätslager ersetzt.

Dann noch neue Wickellager…

Es erinnert an den Schlachter…

und ab geht die Lutzi:

Die Maschine ist bei Volker (Hessen/Schöneck) abgeholt und steht nun neben der B67MKII

Ein guter Freund war so lieb mir Seitenteile aus Eiche zu fertigen. Falls jemand die Maße benötigt, einfach mich anschreiben.

Nach Bezugsband bewegt sich die Abweichung bis in den Bassbereich auf +-0,5dB. Folgend die Messung Aufnahme Hinterband. Diese wird eigentlich bei -20dB gemessen. Durch das HX-Pro hält die 807 diesen Frequenzgang aber selbst bei Vollaussteuerung (514nWm).

PER368 @ 19cm/s -10dB
PER368 @ 38cm/s -10dB
PER368 @ 38cm/s 0dB
PER528 @ 19cm/s -10dB
PER528 @ 38cm/s -10dB